Leute, Leute, Leute!!! Ich habe
meine Freiheit wieder. Und es ist traumhaft :) :) :)
Zur Abschlussuntersuchung habe
ich diesmal nicht den Chirurgen im International Department angetroffen,
sondern einen Urologen. Gut, er schaut auf das neue Röntgenbild, stellt
keinerlei Obskuritäten fest und gibt mir seine Zustimmung nun die Krücken
wegzulassen. Zu Haus angekommen stelle ich die Stöcker in die Ecke und starte
prompt durch. Niemals hätte ich vermutet, dass das soooooo schnell geht.
Natürlich humpel ich noch stark durch die Gegend und muss mich bissl
konzentrieren beim Gehen, aber grundsätzlich läufts! Gleich bin ich zwei (!)
Runden um den kleinen See und hab Treppen steigen mit einem großen Kissen
(anstelle von Mathild) geübt. Richtig anwinkeln kann ich den Fuß noch immer
nicht, aber ich erkenne einen großen Fortschritt. Herrlich!!
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Kältebremse und Bakterienschleuder in einem |
Nun, bei meinem hoffentlich
letzten Besuch in diesem Krankenhaus hab ich die Gelegenheit genutzt mal ein
paar Bilder von der Situation vor Ort zu machen. Um in das Gebäude
reinzukommen, muss man sich zunächst erstmal durch mindestens zwei schwere „Vorhänge“
wurschteln.
Diese haben wohl den Zweck möglichst viel kalte Luft draußen zu
lassen. Besonders in einem Krankenhaus ist eine derartige Einrichtung herrlich
durchdacht. Niest mein Vorgänger mit seiner Grippe oder ähnlich entspannten
Krankheiten fröhlich den Vorhang an, hab ich sogleich beim Durchgehen auch was
davon und das Krankenhaus hat immer genügend Kundschaft. Weil die Leute auch
aus allen Richtungen kommen, hat man durch diese Sichtschranke auch ein gesteigertes
Maß an anonymem Körperkontakt. Was will man denn mehr?:P Ich habe das Wegschieben
der schweren Stoffbahnen besonders mit zwei Krücken sehr genossen. Nun muss ich
trotzdem nicht drauf verzichten, denn auch in zahlreichen Einkaufszentren und
einigen Restaurants existiert der vielversprechende Krankheitsschutz.


Die Anmeldung funktioniert über ein winzig kleines Fenster. Hier macht das gerade die Assistenz des International Departments für mich. Menschen mit Rückenschaden profitieren sehr von dieser Einrichtung. Leider habe ich nicht richtig hineinschauen können, aber mir scheint die Angabe des Namens genügt (die Anmeldung geht sehr schnell) und schon kann man damit rechnen, auf einem Bildschirm aufgerufen zu werden. Derweil wird wieder entspannt auf wundervollen „Polsterstühlen“ verweilt.

Drinnen wird nicht gesprochen.

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Warteflur im Krankenhaus |
Beim Wandeln durch die weiteren
Räumlichkeiten fällt auf, dass es nirgends wirklich ruhig zugeht. Überall
stehen Leute auf den Gängen, warten, plaudern… Da dieses vorsichtige Völkchen
eine Aversion gegen Rolltreppen hat (es stirbt wohl alle Nase lang jemand durch
Einklemmen oder anderem Fehlverhalten), sind auch die Fahrstühle immer gut besucht.
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Liftdame |
Gott sei Dank sind von drei Fahrstühlen immer höchstens zwei in Betrieb und
fassen laut Anzeige 21 Personen. Wobei mich dieser Aspekt schon auch in
Deutschland immer gewundert hat!! Niemals passen auf einen so kleinen Raum
sooooo viele Leuten -nicht mal in China. Bei höchstens 10 Personen ist dann
Schluss und die nette Liftdame startet die Fahrt. Systematisch wird jedes
Geschoss rauf und runter angesteuert. Die Dame drückt dann nacheinander die
Knöpfe und kümmert sich auch drum, dass die Türen schnellstmöglich wieder
geschlossen werden, sollte einmal kein Passagierwechsel stattfinden. Die
Arbeitslosigkeit in China ist dank solcher Jobs sehr, sehr niedrig! Leider
hatte ich nicht die Gelegenheit ihren Arbeitsplatz konkret zu fotografieren. Es
befindet sich nämlich ebenfalls ein kleiner Hocker und eine Art Anlehnpolster
in der Nähe ihrer Schaltzentrale. Das Handy trägt sie galant um den Hals.

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Apotheke |
Blitzschnell suchen die vielen,
weiblichen Angestellten nach dem Präparat und werfen es über die Theke, während
schon das Rezept des nächsten Patienten angeschaut wird. Beeindruckend!
Dank meines hemmungslosen Bewegungsdranges
(eine vorübergehende Erscheinung) konnte ich in der vergangenen Woche sogleich
einen Blumenmarkt ansehen. Hier gibt es wirklich alles: künstliche Blumen,
Topfpflanzen, Schnittblumen und, und, und… Und dabei sieht der Fußboden und die
ganze Umgebung erstaunlich sauber aus. So mancher Baumarkt in Deutschland ist
weitaus schmutziger.
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Blumenmarkt |
Mir scheint die Verkäufer der einzelnen Stände hängen alle
irgendwie zusammen. Nicht nur, dass die Preise überall etwa ähnlich waren, auch
ist das Angebot ist nahezu identisch. So hatte ich keine großen Schwierigkeiten
zwei Mal die gleiche Pflanze im gleichen Topf zu bekommen, auch wenn an den
Ständen selber größter Wert auf Vielfalt gelegt wird. Grundsätzlich sind Topfpflanzen
sehr günstig. Für eine große Bodenvase (als Blumentopf) mit Palme zahlt man
etwa 30€. Ob das bei Schnittblumen auch so der Fall ist, weiß ich allerdings nicht.
Im gleichen Gebäude auf anderen Etagen werden ebenfalls Aquarien und auch
Fische und anderes Getier, Tee und sogar Möbel angeboten.
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Gegenwärtige Temperaturanzeige: 0°C |
Insgesamt sind Fische
wohl sehr beliebte Haustiere hier. Auf den Gehwegen sieht man immer wieder
Styroporkisten mit kleinen (Gold-)Fischen, die wohl bevorzugt von Kindern
gekauft werden. Ganz fürchterlicher Anblick auf welche Weise eine Auswahl
getroffen wird.
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lebende Deko |
Ebenso besteht die Deko in Möbelhäusern gern aus einem Glas
klaren Wassers mit einigen Fischen darin. …Einfach nicht weiter reindenken
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Speisekarte |
Aber auch in einigen Restaurants
sind große Aquarien zu sehen. In einer Ecke klebt der Preis und so kann sich der
Kunde schnell auf sein fangfrisches Abendessen freuen.

Zu guter Letzt muss ich unbedingt noch von meinem endlos coolen Ausflug in die chinesische Clubwelt berichten: Absolut westliche Einrichtung, riesige Räume und abgedreht laute Musik. Getanzt wird überall, denn auch überall stehen Tische und Leute rum. Üblicherweise mietet man sich wohl einen Tisch, deckt sich mit Getränken ein und bekommt einen Kellner dazu, der stets für reichlich Nachschub in den Gläsern sorgt. Weil kein Eintritt gezahlt wurde, verdienen die wohl überwiegend am Alkohol.
Hin und wieder gab es eine kleine Darbietung auf der Bühne mit allerhand dünn bekleideten, russischen (?) Damen und einem mehr als viel zu coolen DJ und die restliche Zeit genießt man die wilde Lichtshow und hofft keinen Hörschaden zu erleiden. Super wars!!
Richtig, richtig schön mal wieder ausgelassen feiern zu gehen. Mathild hat ihren Abend bei Papa auch genossen, sodass einer Wiederholung nichts im Weg steht :)
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