
Fröhöliche Weihnacht überall!!
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Der Bus, kleiner als gedacht |
Ohje ohje, haben wir schon wieder viel erlebt. Im
Vorweihnachtsstress hab ich mir mal eine entspannte Busfahrt gegönnt. Nachdem
mir meine liebe Chinesischlehrerin erzählt hat in welche Richtung die Linien
hier fahren, musste ich mich im Grunde nur noch an die Haltestelle vorm Gate
stellen. Den Plan hätte ich bei aller Liebe nicht entziffern können.
Insgesamt
werden wir von drei Linien hier versorgt, die zum Teil wirklich oft fahren. Es
ist notwendig mit einem Yuan ausgestattet zu sein. Einsteigen, Geld in den
Schlitz werfen –wofür sich eigentlich niemand interessiert- oder eine Karte
gegen den Leser halten und auf geht die große Fahrt. Wohin oder wie lange ist
dabei irrelevant.
Gedacht ist der Bus weniger zum Sitzen oder komfortablen
Reisen… Insgesamt sind etwa nur 15 Einzelplätze zu finden, hauptsächlich soll wohl
gestanden werden, was auch gut umgesetzt wird. „Voll“ gibt es nicht, man kann immer
noch weiter durch- oder zusammenrücken. Ein bisschen komisch ist mir, dass ich
ständig einen Sitzplatz angeboten bekam.
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Riesiger Bereich für den Busfahrer |
Obwohl ich ohne Kind unterwegs war und
ja wohl noch in vollem Saft stehe, muss ich
den Eindruck hinterlassen haben, sitzen zu müssen. Nun ja, ein höfliches
Volk durch und durch. Eine Oma, mindestens 4x so alt wie ich, hat sogar zwei
Minuten mit mir gestritten!
Aber gut angekommen, konnte mein Shoppingerlebnis auch schon
beginnen. Niemand weiß wie viele Leute hier in den riesigen Malls schon
verloren gegangen sind. Vielleicht lernen sie nach einigen Monaten auch einen
Freitag kennen. Ich habe jedenfalls drei Tage lang gefrorene Heidelbeeren
gesucht und letzten Endes doch frische genommen, die mich in Summe etwa 15€
gekostet haben. Den Rest des Weihnachtsessens habe ich dann verhältnismäßig
easy bekommen. Brot für 5€, Kartoffeln und alle Zutaten für den Salat gabs zur
Not im kleinen Supermarkt ums Eck und den Rest auf dem kleinen Markt.
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Der Fischmann bei der Arbeit |
Ein
Highlight war natürlich der Erwerb des Karpfens. Nachdem ich den Fischmann
schon vor einigen Tagen informiert hatte, dass ich gern am 24. einen Karpfen
haben würde, ausgenommen und filetiert und er mir leider mitteilen musste, dass
er keine 24 Karpfen habe, bat ich meine Chineeischlehrerin relevante
Informationen schriftlich zu notieren. Mit dem Zettel bewaffnet startete ich
den Versuch erneut und musste prompt feststellen, dass weder der Fischmann,
noch die Gewürzfrau oder die Gemüsefrau lesen können. Helfen konnte dann der
Schweinefleischmann. Alles kein Problem. Ich suchte mir also einen Fisch aus
dem Becken, in dem kein keiner mit dem Bauch nach oben schwamm, er erledigt den
Rest …und ich steh daneben. Gott oh Gott, es gibt Schöneres! Entschuldigt
bitte, aber ich muss diesen Vorgang in allen Einzelheiten loswerden:
Drei kurze Schläge auf den Vorderkopf und der Fischmann
versucht zum ersten Mal das Tier einzutüten und mir mitzugeben. Doch ich
brauchte doch noch die Schuppen! ….Ganz kuriose Ansprüche diese blonde Frau.
Fein säuberlich erledigt er auch das und kehrt alles zusammen zum Eintüten. Ich
bitte ihn erneut mit Hilfe anschaulicher Gestiken ihn auszunehmen und zu
zerteilen. Widerwillig wird auch das erledigt und die Teilung erfolgt überaus
willkürlich. Keine Zerlegung in Kopf, Rumpf und Schwanzflosse oder so, sondern
einfach drei gleich große Teile… ok, egal. Ist eh zu spät. Wieder ein Versuch
das Tier einzutüten. Im Nachhinein habe ich bereut ihn auch noch zu bitten die
Karpfenteile der Länge nach zu teilen. Auch das erfolgte überaus willkürlich
ohne Rücksicht auf Gräten. Auch den Kopf hat er halbiert und schlussendlich
alles eingetütet. Ende aus Applaus! Für ca. 3€ bin ich dabei.
Die ganze Mühe
hat sich gelohnt, gut geschmeckt und ist allen Beteiligten gut bekommen.
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Unsere Weihnachtstafel, mit eingebauter Skypeapparatur |
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Mit chinesischer Knusperpanade -das Highlight unseres Weihnachtsessens |
Wir haben tatsächlich alle Traditionen eingehalten und
Mathild hat sogar zeremoniell ihren Apfel bekommen und etwa eine Minute daran
herumgenagt. Was will man mehr?
Die Feiertage verbrachten bzw. verbringen wir in aller
Entspannung und Ruhe.
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Schneeskulpturen |
Zum Beispiel mit ausgedehnten Spaziergängen bei -14°C über den zugefrorenen
See. Dabei sind wir zum ersten Mal über die berühmt berüchtigten Schneefiguren
gestolpert. Noch befinden sich die Minions, Zwerge und andere riesige Figuren
zwar größtenteils im Bau, aber es ist durchaus erkennbar wie imposant und beeindruckend das
werden wird.
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"Eisräder" |
Mindestens genauso cool wie auf dem Eis Fahrrad zu fahren.
Das Gute an Weihnachten in China ist, dass es hier nahezu niemanden interessiert. Es ist zwar alles ganz arg geschmückt, blinkt und strahlt, aber so richtig in Stimmung kommt man nicht.
Aber entzückend anzusehen ist es trotzdem!Ein kleines Highlight habe ich außerdem noch erlebt: ein chinesisches, christliches Weihnachtskonzert. Sowas hat man nicht alle Tage. Manche Lieder habe ich sogar erkant, zumindest die Melodie, denn die Texte waren ausschließlich chinesisch. Halb so schlimm, die Stimmung zählt :)
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Kirchenchor, inkl. Fernsehübertragung für die hinteren Reihen! |
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