Montag, 23. November 2015

Reizüberflutung - ein anerkanntes Krankheitsbild in China



Nun sind wir schon 12 volle Tage in diesem China. Die Koffer sind ausgepackt, die Schränke sind bestückt und die Lager aufgefüllt:
Man könnte meinen, dass ich damit ein paar Monate hinkomme



Und es gibt ständig etwas Neues zu entdecken. Da wir genügend Zeit haben uns mit allen Gegebenheiten, Gepflogenheiten und Besonderheiten auseinander zu setzen, lassen wir es langsam angehen. Auch braucht Mathild nach einem Tag in der Shoppingmall eine lange Pause zum Verarbeiten der wahnsinnig vielen Farben, Gerüche und Stimmen. 
So trat der Fall ein, dass ich in der Tat für einen Nachmittag kinderfrei hatte und die restlichen Simons hier Papaabend gefeiert haben! Endlich den neuen Bond ansehen (auf Englisch) und danach in aller Ruhe essen gehen. Gespeist haben wir in einem Teppanyaki-Restaurant. Laut Wikipedia ist das eine typisch japanische Einrichtung, doch auch hier vielerorts zu finden. Alle Gäste sitzen im Halbkreis um einen Grill, der von einem Koch vor Ort mit den leckersten Speisen bestückt wird.
Teppanyaki
Zubereitet werden nicht nur verschiedene Sorten Fleisch, auch Fisch und besonders Gemüse werden gebraten.

Languste(?) gefüllt mit Käse und Zitrone






Dazu gibt es in kleinen Schüsseln ein paar Snacks wie Bohnen, Tofu oder hier: Innereien… (Mutti hat gesagt ich solle alles mal ausprobieren)


1

Herzen, Nieren werden draus
2

3
















Spießchen
Ein wirklich herrlicher Abend mit einigen Nahtoterlebnissen im chinesischen Verkehr in der mittlerweile wirklich bitterkalten changchuner Abendluft –die wohl mittlerweile schon richtig "sauber" ist!!! Trotzdem zeigt mein Handy noch Verschmutzungswerte von über 150 an, was die Betreiber von Spießchenbuden und openair-Metzger nicht von ihrem Geschäft abhält:
Hier sieht man auf dem Boden einen Schafskopf und der Rippenbogen auf dem Tisch gehört wohl dem gleichen Tier




Allerdings gibt es allerhand Möglichkeiten sich dennoch den Tag hier zu vertreiben. Jeden Tag wird den Bewohnern des deutschen Dorfes ein vielfältiges Frühstück geboten. Da es sich bei dieser deutschen Enklave offiziell um ein Hotel handelt, ist dies sogar für uns inklusive.



Da nun auch Stefan an diesem Wochenende verfügbar war, haben wir die Zeit am Sonntag (!) genutzt und sind mal mit dem Taxi zum Einkaufen gefahren. Jeden Tag ein kleines Abenteuer. Nachdem wir festgestellt haben, dass der Kofferraum leider schon durch einen Gastank blockiert ist und der Kinderwagen deswegen leider, leider zur Hälfte herausgucken muss, haben uns die fehlenden Anschnaller eigentlich gar nicht mehr überrascht.
Auf den Sitzen sind nette Bezüge, die das Auto vor dem "dreckigen" Gast schützen sollen...Anschnaller sind darunter zu finden ...oder eben nicht
Der nette Fahrer, dessen Sprachenvielfalt sich scheinbar nur auf Chinesisch beschränkt, hat uns dennoch wohlbehalten in der Ouya MaiChang abgeliefert. Eine Mall unglaublichen Ausmaßes
Soweit ich das überblicke, erstreckt sich diese Hölle auf 6 Stockwerken und bietet wirklich Platz für alles, was das Herz begehrt. Angefangen von einer Eisfläche zum Schlittschuh laufen, einer Bowlingbahn und zahlrechen Shops für Kleidung, Schmuck, Möbel, Lebensmittel und sonstigen Dingen des täglichen Bedarfs und Bedürfnisses sowie Restaurants und Kinderspielplätze.














 



Nur die Parkplätze wurden nicht adäquat zur rasant wachsenden Bevölkerung errichtet.
mei you Parkhaus



Beeindruckend ist also nicht nur die Masse an Einkaufenden, sondern auch die Vielfalt der Eindrücke, Farben und Kuriositäten.





Der Wille endlich in den Fahrstuhl zu kommen ist
manchmal größer als die Geduld, oder Stefan?












Besonders markant sind die chinesischen Toiletten. Nachdem man nicht immer prompt identifiziert welchen Weg es einzuschlagen gilt…










…erwartet einen eine derartige Einrichtung:

Mir schon zur Genüge aus der Türkei bekannt, dennoch immer wieder ein Highlight. Wenn ich ehrlich bin, ist mir eine derartige Toilette sogar ganz lieb. Man muss nichts anfassen und kommt eigentlich mit nichts außer dem Türgriff in Berührung. Toilettenpapier oder wahlweise Taschentücher sind zumeist selbst mitzubringen und ein kleines Desinfektionsfläschchen oder Feuchttücher dürfen in keiner gut organisierten Handtasche fehlen und ersetzen galant die fehlende Seife.
Allerdings mache ich mir mittlerweile Gedanken wie ich das gestalte, wenn ich mit Mathild allein bin. Ein Kinderwagen passt wohl nicht in die Kabine und vor der Tür abstellen, ist keine Option.
Die Herausforderungen gehen nicht aus :) 

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