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Bescherung unter dem künstlichen Weihnachtsbaum |
Frohe Weihnachten miteinander! Ach war das ein schönes Fest!
Wir haben uns alle gegenseitig reich beschenkt, einen schönen Abend verbracht
und sogar das Essen hat grandios geschmeckt. Also wirklich! Der Karpfen ist mit
gut gelungen und auch der Rest konnte guten Gewissens verspeist werden. Sogar
ein riesiges Weihnachtspaket voll mit Präsenten, Schokolade und natürlich noch
der in Deutschland zurückgelassenen Kleidung hat uns rechtzeitig aus der Heimat erreicht. :)
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Und noch mehr Geschenke von Oma und Opa und dem heiteren Rest der fröhlichen Simon/Kannewurf-Truppe |
Nun noch ein bisschen ausruhen die neue Kinderküche einweihen und sämtliche weiteren Geschenke auf Herz und Nieren testen und dann geht’s auf nach Seoul in den Silvesterurlaub
Aber an dieser Stelle erstmal ein kleiner Bericht aus dem
letzten Urlaub. Uns hatte es nämlich für ganze drei Wochen nach Sanur auf Bali
verschlagen. Ein traumhafter Urlaub mit der fröhlichen Truppe aus Ingolstadt. Zu neunt haben wir dann
einige Tempel besucht, die Stadt und umliegende Gegenden erkundet, einheimisches Kulturgut bewundert und jeden
Abend ganz hervorragend gespeist.
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Ein Anblick zum neidisch werden |
Im Moment hab ich nur sehr, sehr wenig übrig
für asiatische Speisen und deswegen die europäische Küche bevorzugt -Überhaupt
kein Problem jeden Abend lecker Nudeln mit Tomatensoße zu finden. Ach ich war
im Himmel! Jede weitere freie Minute wurde selbstverständlich am Pool oder im
Meer verbracht. Allerdings waren die Fluten und der entsprechende Strand doch
eher von minderer Sauberkeit. Nicht, dass die netten Herren vom Hotel nicht ihr
Möglichstes gegeben hätte, doch vom Meer wurde beständig eine große Welle Unrat
angeschwemmt.
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Kleines Gruppenfoto am Uluwatu-Tempel |
Nun ja: Es gab gute und schlechte Tage. Mathild hat eh den Sand
bevorzugt und ansonsten fröhlich mit den Kellnern und Poolboys gekaspert. Die Anlage war aber auch perfekt für
13-monatige Leute, die unbeschwert durch den Tag gehen. Insgesamt würde ich jedoch resultieren, dass Bali doch eher ein klein bisschen überschätzt wird. Ziemlich cool und eine wirklich freundliche und vor allem zuvorkommende Bevölkerung (Vor allem, wenn man mit Kindern reist!), aber nicht so ein Highlight, wie der Ruf möglicherweise vermuten lässt.
Für einen Tagesausflug haben wir uns dann noch das volle
Programm gegeben. 2:30Uhr Treffen mit dem Reiseführer und über eine Stunde Fahrt zum Fuß des
Mount Batur. Mann oh Mann war das eine Aktion!
Und ich frage zuvor noch, ob das
ein geeigneter Ausflug für die Schwangeren unter uns und die mit kleinen
Kindern ist. „Klar, einfach genügend Pausen machen und die junge Dame in die Trage. Ab die Post auf den
Berg rauf“. Bei nächtlichen 23°C am Hotel unkompliziert und Gott sei Dank schnell von den Flipflops
auf Turnschuhe umgestiegen und GO. In tiefster Finsternis und mit Taschenlampen
ausgestattet sind wir fröhlich unserem Tourguide hinterher hintereinander durch
die Felder gestreift und haben mit zunehmender Steigung gemerkt, dass wir nicht
nur viel zu frostig angezogen sind, sondern auch erstaunlich wenig Wasser dabeihatten.
Es ist kaum zu glauben wie anstrengend sich dieser achso poplige Aufstieg
gestaltete. Alle 20Minuten Pause -aber nur so lange, dass man nicht wieder
völlig auskühlt, weil wir ja nun bis auf die Unterwäsche durchgeschwitzt waren.
Und das Erstaunlichste an diesem Ausflug (neben dem angestrebten Sonnenaufgang)
waren einfach die Herren und Damen, die bis hoch auf den Gipfel Lebensmittel
transportierten, um sie dort feilzubieten!!! Weil mir diese ganze Aktion wirklich
viel, viel zu anstrengend war, hab ich natürlich ständig Pause gemacht und muss
wohl auch schon gewaltig bemitleidenswert ausgesehen haben. Jedenfalls hat sich
ein netter Herr gefunden, der neben seinem riesigen Rucksack noch Kapazitäten
hatte, um mich zu unterstützen. Mal hat er von vorn gezogen, mal von hinten
geschoben. Ach was kann ich da jetzt drüber lachen!!! :)
Zu diesem Zeitpunkt
war nun der Abstieg ausgeschlossen und außerdem will mal ja später mal seinen
Kindern von einer Klettertour berichten, die mal erfolgreich gemeistert hat.
Während das (zu diesem Zeitpunkt) klitzekleine Baby in meinem Bauch noch gut
geschützt war, trug Stefan nicht nur die 11kg Last von Mathild, sondern auch
die noch viel schwerere Verantwortung. RESPEKT!! Körperlich war das eine
riesige Herausforderung, die mein lieber Herr Ingenieur mit Bravour gemeistert
hat.
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Blick auf den Mount Batur |
Oben angekommen haben wir uns bemüht, in Handtücher
eingehüllt, nicht völlig einzufrieren und nach kurzem Durchatmen den
Sonnenaufgang zu genießen. Parallel wurde heißer Tee und Bananentoast (klingt komisch, ist aber ein Schmaus) gereicht
und so langsam kam auch die Energie zurück. Es muss also tatsächlich wieder
Menschen gegeben haben, die auch diese Utensilien raufgeschleppt haben. Nicht
zu fassen!
Schnell noch die Affen bestaunt, Klippen hinabgesehen, jede Menge Fotos geschossen und
schon ging es wieder hinunter. Weniger
anstrengend, aber weit gefährlicher hatte auch diese Etappe ihren Anspruch.
Dennoch ging alles viel schneller und durch den anbrechenden Tag auch begleitet
vom ein oder anderen Sonnenstrahl. Grob geschätzt sieben Stunden später und
mindestens fünf Kilo leichter, mit wackligen Beinen, durchgeschwitzter Kleidung
und einem großen Groll auf den naiven und sehr geschäftstüchtigen touristisch
Organisator dieses Ausfluges wurden wir im Anschluss noch in ein Hotspring
gefahren (eine Art Freibad). Gut, das wär nicht nötig gewesen und hatte auch
wenig Charme bei 30°C Außentemperatur in pippiwarmem Wasser zu schwimmen, aber auch
dieses Event haben wir gemeistert. Noch fix in einem einheimischen Restaurant
mit bester Aussicht auf den bezwungenen Schichtvulkan gespeist und dann zurück
auf die gemütliche Poolliege. Es war vollbracht und im Nachhinein sind wir aber
doch alle entsprechend stolz auf den sportlichen Ausflug.![]() |
....Wenn man das Kind unbeaufsichtigt lässt |
Nach nur etwa zehn Tagen ist die Reisegruppe wieder zurück
in den Flieger nach München gestiegen. Auch Stefan hat es bald wieder nach
China gezogen, sodass Mathild und ich die letzten zehn Urlaubstage allein
verbracht haben. Ziel war ja der schlechten Luft im chinesischen Oktober zu entfliehen,
weswegen wir auch üüüüüüberhaupt kein schlechtes Gewissen hatten noch ein paar
Tage länger im Paradies zu verweilen. Mittlerweile kannten uns eigentlich alle
Angestellten und auch wir kannten die Umgebung. Dass wir dann doch das langweilige
Indonesienprogramm gewählt hatten und über drei Wochen am selben Ort, im selben
Hotel blieben, machte sich letztlich doch bezahlt. Fünf Tage vor Abflug nach
Deutschland hab ich nämlich noch ungeheuerlich Magen-Darm bekommen, begleitet
von fürchterlichen Gliederschmerzen und Fieber. Ganz besonders schön, wenn man
auch, bis auf bissl Paracetamol, so gar keine Medikamente nehmen kann und die
quirlige Tochter irgendwie nicht sagt: „Mama bleib heut mal liegen. Ich bin
artig und beschäftige mich selber.“ Zähne zusammenbeißen und den Tag
überstehen. Die netten Herren und Damen Angestellten haben mir aber auch
wirklich immens viel geholfen. Mathild hatte selbstverständlich alle längst
verzaubert, sodass ich sie kaum tragen musste und die Aufsicht am Pool hat eh
ihr Kumpel vom Handtuchverleih übernommen. Ich hätte in der Tat auch nicht
gekonnt. Allein mit Mathild war auch ein Arztbesuch keine Option und
schließlich hatte ich damit gerechnet nur kurz durchzuhängen. Der Rückflug nach
Deutschland war auch schon in greifbarer Nähe, sodass ich mich von Tag zu Tag geschleppt
habe – ohne feste Nahrung und ohne Besserung.
Nur noch einen Schritt vor den anderen setzen, jemanden für
die Koffer finden, Kind im Auge behalten und dann zu Mutti und Papa ins Auto
retten. Bald darauf ein bisschen Hühnersuppe und schon sank auch das Fieber und
meine Lebensenergie zeigte sich in Ansätzen. In der Notaufnahme haben
sie dann Denguefieber diagnostiziert. Gott im Himmel war ich froh, dass sich
meine Zika-Virus-Befürchtung nicht bestätigt hatte und auch das Baby fröhlich vom Ultraschallbildschirm winkte. Insgesamt hab ich aber wirklich zwei
Wochen bei hervorragender Pflege und Betreuung meiner gesamten Familie gebraucht,
um wieder halbwegs auf die Beine zu kommen. Allein wär das niemals möglich
gewesen, schon gar nicht bei der grandiosen medizinischen Betreuung hier in
China.
Wieder einen Punkt bewältigt meiner Lebensliste der Herausforderungen,
die man sich nie zugetraut hätte.
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