Donnerstag, 14. April 2016

Tine und der Führerschein


Es gibt ja hier sooooo viel zu entdecken, dass ich noch immer nicht alles geschafft habe! Immer wieder offenbaren sich mir neue Ziele, die es zu erkunden gilt. Neulich habe ich zum Beispiel mit meiner Nachbarin einen kleinen Backwaren-Garagenverkauf leergeshoppt. Bisher nicht getestet, aber das verkaufte Mehl soll in der Tat Roggen bzw. Vollkorn sein. Ich bin gespannt! Außerdem habe ich endlich den berühmt berüchtigten Lotte-Mar(k?)t von innen gesehen. Wieder ein Geschäft, für alle, die ihren grünen Daumen benutzen wollen. …Und auch für kreative Inneneinrichter:



Und es ist vollbracht! Der chinesische Führerschein kann mir nun rechtmäßig ausgehändigt werden (bisher ist er noch nicht da -Formalien) Da ja nun mein lieber Gatte bei Audi China angestellt ist und die in Peking sitzen, müssen derartige Vorhaben auch dort umgesetzt werden. Das macht die ganze Geschichte auch so aufwendig. Im Grunde war das nämlich nun schon mein vierter Anlauf (Nein, ich bin noch nicht durchgefallen):
1. Der Pass wird anderweitig gebraucht, um mit Mathild zum Kinderarzt nach Peking zu fliegen (Anmeldung des Führerscheins läuft eine Woche im Voraus MIT Pass)
2. Bein gebrochen
3. Personal hat die Daten vertauscht
4. Die Prüfung konnte vollzogen werden

Es hieß also um 5 aufstehen, um 6 ins Taxi steigen und um 8 losfliegen. Kurzer Zittermoment, weil ausgerechnet an diesem besagten Mittwoch in Changchun Nebel herrscht. Nicht zu knapp... Den hab ich hier bisher noch niiiiiiiiiie gesehen! Aus irgendeinem Grund sperren die dann die Autobahn, die zum Flughafen führt, egal ob geflogen wird oder nicht. Mein überaus versierter Fahrer hat einen Schleichweg genommen und so das Problem galant umfahren. 
Fußgänger, Radfahrer, Motorrad, Autos...alles dabei
Hin wie her, das Flugzeug startete pünktlich. Vom Flughafen in Peking hat mich ein überaus gesprächiger Taxifahrer durch den engen Verkehr erstmal zum Audi China Building gebracht. Dort soll es irgendwo Krapfen geben -die ich nicht gefunden hab :/
Außerdem wurde mir vom Personal noch meine Anmeldung ausgehändigt und der Fahrer zum „Verkehrsamt“(?) holte mich um 12:30 dort ab. 
Meie Anmeldung (für Christian Simon)



Mir fällt immer mehr auf, dass ich anfangen muss mein Schnütchen zu halten. Ich plauder zwei, drei Worte chinesisch und dummerweise denken die Einheimischen dann, ich könnte smalltalken. Weit gefehlt :)

Nach über einer Stunde Fahrt und hektischem Lernen im Auto, wurde ich einfach vor diesem imposanten Gebäude abgeliefert und mir selbst überlassen. Gott sei dank wurde mir im Voraus eine wirklich hilfreiche Präsentation ausgehändigt, deren Anweisungen ich Folge leistete. 






Die eine Hälfte des Prüfungsraumes
Man darf nämlich nicht meinen, dass in diesem Gebäude jemand englisch spricht…. Nicht einmal im „Foreign Affairs Department“. So kompliziert war es auch letztlich nicht: Pünktlich sein, aufpassen wann die Tür aufgeht, der Menge folgen, Platz suchen und den Anweisungen auf dem Bildschirm Folge leisten. Fotos durfte ich ab dann nicht mehr machen

abenteuerlich

Nun hatte ich zuvor fleißig mit einer App geübt, die glaubhaft den Eindruck machte, den User mit den relevanten Fragen zu konfrontieren. Trotz zum Teil wirklich fröhlicher Übersetzungen, war das der einfachste Weg. Wer hätte gedacht, dass die Fragen in der Prüfung noch viel, viel schlechter übersetzt sind?!? Auch hatte ich den Eindruck es gäbe Fragen, die ich bisher nie gelesen hatte. 
Ist das nun das Zeichen für "Raststätte" oder für "Rastplatz"? Da ich von 100 Fragen nur 90 Richtige brauch (eine spezielle Wertung der Themen erfolgt nicht), hab ich nur geschaut, dass ich mir nicht bei mehr als 10 Fragen unsicher bin. Und wer sagts denn? Congratulation!

Nun noch fix zurück an den Schalter, 10 RMB für den Stempel bezahlen und fertig. Wenn man nun in Peking wohnen würde, könnte man fix den Führerschein nächste Woche abholen. Wohnt man aber in Changchun, muss man hoffen, dass der FS vernünftig zugestellt wird. Mir wurde gesagt, dafür die Adresse des zuständigen Personalers anzugeben. Warum ich nicht gleich meine angegeben hab, kann ich irgendwie auch nicht erklären. Ich war aber froh, noch einen netten Herrn kennengelernt zu haben, der irgendwie Europäer war, englisch und sogar chinesisch sprechen konnte. Super cool! Er hat mir den Adressschein ausgefüllt (Zeichen!) und das Gespräch übernommen. Allein wär ich wohl sehr, sehr verloren gewesen….Oder hätte einfach sehr lange gebraucht…

Also schnell wieder raus, Fahrer suchen und auf zum Flughafen. So ein Tag rast doch in einem Tempo! Irgendwo an einer undefinierbaren Straßenkreuzung hat er mich dann rausgelassen, mir gesagt, dass es dort Taxen gibt und ist weitergefahren. Nunja, es hat ja geklappt!

Huhu! ^^


Eigentlich ist dann nichts Relevantes mehr passiert, außer ein großes Glas Sekt und ein vorzüglicher Kuchen, den mein Stefan schon vorbereitet hatte. Nun folgen also neue Abenteuer auf chinesischen Straßen!



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