Ein munteres Ni Hao aus dem
bewölkten Changchun.
Nach drei Wochen stressigem Urlaub im mütter- und
väterlichen Heim hat uns nun der chinesische Alltag wieder. Als man so die ersten
Wochen hier war und einem alle erzählten, dass jeder irgendwann ein kleines
Chinatief bekommt, hab ich bisher gedacht, dass ich wohl verschont bleiben werde.
Nun war aber das Leben soooooo viel leichter, entspannter und vor allem
sauberer in Deutschland, dass wohl auch bei mir die Ernüchterung eingesetzt
hat. Man muss sich wieder arg auf die Zunge beißen, wenn Mathild irgendwo auf
dem Boden krabbelt, überall ziehen Leute ungeniert die Nase hoch (ekelig!) und
es gibt diesen schrecklichen Verkehr und so eingeschränkte
Einkaufsmöglichkeiten. Ich habe es schon sehr genossen ins Auto zu steigen,
entspannt ein Dorf weiter zu fahren und einfach alles zu kaufen, was fürs
aktuelle Wohl benötigt wird.
Nunja…das geht wohl auch vorüber -über Kurz oder Lang-
In jedem Fall war unser Aufenthalt sehr, sehr schön! Schon
die Reise gestaltete sich herrlich abwechslungsreich. Nach einem etwa 1 ½
stündigen Aufenthalt auf dem Pekinger Rollfeld und einer 2 stündigen Verspätung
in Frankfurt wurden wir fröhlich von Oma Lore und Onkel Andi am Flughafen Tegel
in Empfang genommen. Eine etwa 26 Stunden dauernde Reise mit nicht einmal 3
Stunden Schlaf für die 10-monatigen unter uns, hat ordentlich Energie gekostet.
Aber was soll ich sagen: überall auf der Welt gibt es so nette und
uneigennützige Leute, dass man immer wieder selbst ins Grübeln kommt über die
eigene Hilfsbereitschaft! Ich hatte nämlich in der Tat eine chinesische Mutti
neben mir sitzen, die sich wirklich unaufdringlich an Mathild erfreut hat.
Beide haben zusammen gesungen, gespielt und sind auch ein bisschen spaziert,
sodass ich halbwegs warmes Essen essen und auch hin und wieder die Toilette
aufsuchen konnte. Ich war wirklich, wirklich dankbar! Auch beim Gepäck hatte
ich immer Hilfe und die junge Dame war die meiste Zeit wach und freundlich.
Kurz durch den Berliner Nachtverkehr geirrt (da lach ich
doch drüber^^) und dann schnell ins Bettchen mit der ganzen Reisegruppe!
Dann gibt es nicht Schöneres, als eine Mutti, die liebevoll
Frühstück vorbereitet und einen Papa mit frischen Brötchen. Quasi eine Metapher
für den gesamten Aufenthalt! So habe ich es sehr genossen mal Mathild ein
bisschen abzugeben und irgendetwas in Ruhe und ohne Kamikaze-Krabbler am Bein
zu erledigen. Beispielsweise eine ausgedehnte Shoppingtour mit Aufwärmsekt :)
Ein Highlight jagte
das nächste, denn ich hatte unter anderem eine Essensliste geschrieben, mit
alles Dingen, die ich so die letzten Monate vermisst habe. Mutti ist die Beste!
![]() |
Keine Ahnung was das "E" dort zu suchen hat.... |
Gekrönt wurde alles durch ein riesiges Blech Mullerde (Ein
Schokokuchen mit köstlicher Glasur, den Leute außerhalb Groß Ammenslebens
wahrscheinlich und bedauerlicherweise nicht kennen werden) zu meinem 22. Geburtstag. Ein Traum!
Ansonsten war ich mit dem „Club der coolen Cousinen“ beim Sushiessen und mit meinen Freudinnen bei einem Escape-adventure.
Holla die Waldfee, was für eine Aktion. Man wird in einen gruseligen Raum eingeschlossen und hat eine Stunde Zeit sämtliche Rätsel und Aufgaben zu lösen, um diesen wieder zu verlassen. Dazu gibt es noch eine kleine Story, die alles abrundet. Man denkt das wäre alles spaßig und super leicht mit bissl Grips und Konzentration zu lösen, aber wir hatten wirklich unser Tun und mussten uns kräftig sputen.
Laut Veranstalter schafft es etwa die Hälfte zu entkommen -wir gehören dazu! :)
![]() |
Es grüßen fröhlich von rechts nach links: Franzi E., Sandra und Marie |
Zum Ende unseres Aufenthalts ist dann auch Stefan noch nach Deutschland geflogen, um uns auf eine traumhafte Hochzeit in Ingolstadt zu begleiten. Was war das für ein zauberhaftes Ereignis! Nicht nur den Großteil der Ingolstädter Truppe wieder zu sehen, auch das gesamte Arrangement hat uns in Staunen versetzt. Die Trauung fand draußen statt und wurde von der Standesbeamtin in lockerer Atmosphäre durchgezogen. Nach kräftig Torte, Sekt, Mücken und einem sehr delikaten Abendessen war Zeit eine Playlist von 150 Liedern abzutanzen. Mann oh Mann war das mal wieder schön! Oma und Opa hatten wir im Schlepptau und so zum ersten Mal auch über Nacht kinderfrei. Ganz verrücktes Gefühl
Wieder in China angekommen, hatte uns erst einmal der Jetlag fest im Griff. Mathild in der Tat noch mehr als mich. So haben wir die ersten beiden Tage ganz in Ruhe und zu Hause verbracht noch eins, zwei Tage bissl die Nacht zum Tag gemacht und uns wieder hergestellt. ….mit der kleinen Ausnahme, dass Madame nun bis 6Uhr morgens schläft! :)
So, war es also ein ereignisreicher Deutschlandtrip für uns.
Ich hab es mehr als genossen viele Freunde und auch die Familie wieder zu
sehen, speziell auch meine Nichten und Neffen. (Natürlich ist Tante Tine jetzt
wenig interessant, wenn ihre kleine Cousine auch mit da ist. Aber gut, muss ich
wohl durch :) )

... Dazu gehört auch dieses entzückende Schild der örtlichen Bank. Der unentspannte Kunde weiß sofort, wann mit Wartezeit zu rechnen ist. Eine überaus nützliche Infotafel.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen