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Fisch-Reis-Burger sehr kleinen Formats |
Und da sind wir wieder! Zurück aus dem feucht-warmen Guilin
und mit allerhand schönen Eindrücken im Gepäck. Ach das war ein schöner
Kurzurlaub über die Drachenbootfest-Feiertage (Gefeiert hat allerdings niemand
und Drachenboote haben wir auch nicht gesehen. Daher keine weiteren
Erläuterungen an dieser Stelle)
Am Donnerstag haben wir zum ersten Mal wieder
China verlassen und sind auf dem Weg nach Guilin -was in China liegt! – über
Taipeh geflogen. Dort schnell den coolsten Burger aller Zeiten mit Reis statt Brötchen
gegessen und weiter geht’s.
Endlich angekommen, hat uns nicht nur die Hitze erschlagen
sondern auch die schöne Landschaft. Die Stadt liegt idyllisch im Zentrum einer
imposanten Bergregion und wirkt zunächst erstmal nicht so überfüllt, wie es
sonst in chinesischen Städten üblich ist. Unser Hotel trumpfte mit einem 1A
Ausblick auf den Elefantenrüsselberg auf, den wir auch aus unserem Jacuzzi
sehen konnten. Super knüllermäßig!! Unser Reiseplan war nur sehr marginal
vorhanden, denn der Fokus lag ja auf Entspannen und Natur genießen. In aller
Fröhlichkeit sind wir am nächsten Morgen zum Frühstück und haben anschließend
die Tropfsteinhöhlen besucht.

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Sonne- und Mondpagode |
Am Nachmittag kurzer Aufstieg auf die Mond- und die Sonnenpagode und schon konnten wir die allabendliche Show am Elefantenrüsselberg aus unserem Whirlpool genießen.
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Der Elefantenrüsselberg (Blick aus unserem Whirlpool!) |
Denn am nächsten Morgen hieß es zeitig aufstehen und für die
Reisterrassen wappnen. Hätte mir zuvor jemand gesagt WIE anstrengend dieser
Ausflug wird, hätte ich mir das nochmal überlegt. Schon die 2 ½-stündige Fahrt
dorthin war ein Highlight. Mathild hat nicht einmal die Augen zu gemacht und es
ging über waschmaschinengroße Schlaglöcher und ein-Meter-breite Straßen mit
Gegenverkehr. Getoppt wurde der Ausflug einerseits mit dem Anblick zahlreicher
Busse, denen unterm Rad die Straße wegbrach (touristischer Ausstieg aus dem
Seitenfenster!) und einer mehr als antiken Form von Toilette. Wer morgens drei
Kaffee und zwei Saft trinkt, muss einfach gehen :/ SO ergab es sich, dass ich
mich mit einer Reihe anderer Frauen über einer Rinne drapierte und einfach
lockerlassen musste. Mann oh mann, einfach nicht drüber nachdenken und durch
den Mund atmen!
Nunja, endlich angekommen, folgte ein kurzer Umstieg Stopp
ins „Dorf der langhaarigen Frauen“ Diese Schneiden sich wohl nur zum 18
Geburtstag (und nochmal zur Hochzeit?) mal die Haare und lassen die Mähne sonst
wachsen. Passend dazu wurde eine nette Show einstudiert, ein hübsches
Holzvarieté für die Touristen gebaut und allerhand Klimbim angeboten. Irgendwo im Nirgendwo!!
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Ganzes!! Hühnchen im Bambusrohr |
Schließlich sind wir mit unserer Reisegruppe
noch in einem Lokal eingekehrt, welches als Spezialität Speisen aus einem
Bambusrohr anbietet. Wie mein Hühnchen dort hineinkam, weiß ich allerdings
nicht. Schlecht geschmeckt hat es nicht, aber ich tue ich mich wirklich schwer
das Tier samt Haut, Knochen und vor allem Knorpel zu essen. Aber gut, Reis gabs
auch!
Kurzer Umstieg in den nächsten Touristenbus und ab zum
Ausgangspunkt der Terrassenwanderung. Wer hätte gedacht, dass die erste Fahrt
noch zu übertreffen ist? Alter Verwalter waren das Serpentinen und Steigungen!
Und alles mit Gegenverkehr. Mathild wurde fest bei mir eingeklemmt, sodass sie
echt nicht durch den Bus fliegen konnte. Ein Highlight sondergleichen!
Dann hatten wir also etwa zwei Stunden Zeit flankiert von
wirklich viel Touristenschnickschnack den Berg zu erklimmen.
Mir ist wirklich,
wirklich schleierhaft wie die ihren Plunder den Berg rauf kriegen. Auch die
Wasserverkäufer wissen abends wahrscheinlich was sie getan haben. Noch
verrückter sind aber die Leute, die den Touristen die Koffer und Rucksäcke in
Kiepen auf dem Rücken in die Hotels tragen. Ja, es gibt Ameisenchinesen, die
den ganzen Tag nichts anderes machen, als Gepäck den Hang rauf und runter zu
tragen. Und es gibt die armen Schweine, die ganzen Touristen in Senften auf den
Berg hieven! Ob die das schon so oft gemacht haben, dass die dabei nicht mehr
auf ihre Füße schauen müssen?
Ich jedenfalls kann gar nicht in Worte fassen wie
anstrengend das war. Nu bin ich ja wirklich nicht zimperlich, aber das hatte es
in sich. Mathild wurde hübsch auf die chinesische Trage drapiert (die ist
luftiger und besitzt eine Art Sitzkissen, was leichter für mich ist) und bequem
die steilen Wege, Stufen und schmalen Brücken transportiert. Hoch konzentriert
hab ich meine Füße auf die schmalen Treppenstufen gesetzt und schließlich absolut
durchgeschwitzt den Aussichtspunkt erreicht. Aber das hat sich gelohnt. Oh Mann
war das schön dort!!
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Geschafft :) |
Komischerweise war der Abstieg ein anderer Weg und sowas von
easy. Es gab auch kaum noch Verkaufsstände und die Treppen und Brücken
erschienen mir auch weitaus komfortabler. Verrückt aber auch! Den Rückweg haben
wir halbtot damit verbracht Mathild bei Laune zu halten bzw. zu schlafen. Aber
im Bett angekommen, war der Ausflug dann doch ein kleiner Triumpf!
Nach der mehr als notwendigen Erholung wartete ja schon der
nächste Ausflug in unserem Entspannungsurlaub! auf uns. Eine muntere Bootsfahrt
auf dem Li River.
Richtig cool ist es natürlich dafür ein Bambusfloß zu nutzen,
aber so richtig geheuer war mir das noch nicht mit der kleinen Zappelliese. Also
bekamen wir einen schönen Tisch im Ausflugsdampfer und konnten durchs Fenster
die fabelhafte Natur genießen. Hierbei handelt es sich nämlich um die Berge,
die auf dem 20Yuan-Schein abgebildet sind.
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Bestes Ausflugswetter |
Sobald es mal etwas eintönig wurde für die Chinesen, wurden wir bevorzugtes Fotomotiv. So langsam frag ich mich was die denn mit den Fotos des lachenden Kindes und der blonden Frau machen…? Vielleicht zeigen sie es ja in ihrem Dorf rum und dann kommt einer und sagt: „hey, die kenn ich, die hab ich auch schon fotografiert“ Wer weiß was die denken, wen sie vor sich haben. Vielleicht eine berühmte deutsche Kugelstoßerin...

Mutig wie wir sind, haben wir für den Rückweg den
öffentlichen Nahverkehr gewählt. Wieder ein Abenteuer abgehakt! Es wirkt, als
wenn die Landstraße zwischen Yangshuo und Guilin noch im Bau ist oder sich der
Busfahrer einfach entschieden hat neben der Fahrbahn zu fahren. Zwei Stunden,
in denen selbstverständlich niemand an Schlaf gedacht hat. Nicht nur der
Nervenkitzel hat uns davon abgehalten, auch die Enge der Sitzreihen und Lautstärke des
Entertainmentsystems.
Nachdem wir tatsächlich verhältnismäßig wohlbehalten
angekommen sind und wieder fähig waren feste Nahrung zu uns zu nehmen, stand
auch schon Packen auf der Agenda. Früh am Morgen wurden wir von einer netten
Dame vom Hotel zum Flughafen gebracht, die nicht nur virtuos völlig verrückte
Wege, sondern auch noch ein wahnsinnig sauberes Auto fuhr. Eigentlich schon
komisch, dass ich das hier erwähne, aber das hat mich echt nachhaltig
beeindruckt
Der Rückweg lief etwas unkomplizierter ab. Highlight des
Tages war allerdings der Sicherheitscheck am Flughafen. Da kommen doch die
Herren plötzlich auf die Idee uns die Thermoskanne mit Wasser wegzunehmen.
Gibt’s das? Da könnte ich mich jetzt noch aufregen! Drei Hierarchiestufen nach oben
hab ich das eskalieren lassen und irgendwann hat der „nette“ Kerl großzügig
nachgegeben. Wahrscheinlich war bald Frühstückspause. Mann oh mann hat mich das
geärgert. Aber was lernen wir aus der Geschichte? Es bringt nichts Vorgesetzte
zu konsultieren, die werden zwar immer kleiner und bubihafter, aber keineswegs
freundlicher. Es möchte halt jeder ein bisschen was zu sagen haben…
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Restaurantanlage sondergleichen |
Nunja, es hat ja dann doch geklappt, ich hab mich wieder
entspannt und nach einem kurzen Zwischenstopp in Wuhan sind wir wieder daheim
angekommen.
Da meine Energie keine Grenzen kennt, bin ich am Abend noch
mit ein paar lieben Mädels in der wohl besten Lokalität Changchuns zum Essen
gewesen. Huiuiuiiiii…Streichelzoo, Showcooking und eine mehr als coole
Einrichtung. Gespeist haben wir quasi im Dschungel! Die Gänseinsel steht
künftig also häufiger an :)

Im übrigen hat nun mittlerweile auch der sagenumwobene Pool hier im Dorf geöffnet. Mein lieber Schwan, der ist echt ein richtiges Highlight. Wer hätte das gedacht?!?
Ausprobiert hab ich ihn nun noch nicht, aber es steht ganz oben auf meiner To-do-Liste
Und nun zum Schluss noch eine kurze Info zum nächsten
Super-GAU: Ich habe mein Portemonnaie verloren oder es ist wer weiß wie
abhanden gekommen :/ Und es befand sich tatsächlich alles, alles, alles darin.
Deutscher Führerschein, chinesischer Führerschein, Perso, KKKarten, und so
weiter… Oh je, oh je, aber gut, es geht auch ohne und Stefan hat sogleich eine
schöne Geschenkidee für meinen nächsten 22. Geburtstag! Zur Verlustmeldung bei
der ortsansässigen Polizei habe ich aber auch wieder ein paar schöne Erfahrungen
gemacht. Zunächst erstmal hängt gleich neben dem Eingang eine Reihe von
Bildschirmen, die Überwachungsbilder aus allen möglichen Perspektiven zeigen.
Die Straße vor der Polizei, der Eingang zu unserem Compound, ein Hinterhof und
verrückte Ecken, die wahrscheinlich noch nie ein Mensch betreten hat. Man ist
eben nie allein in China. Die Meldung ist nun letztlich ein hübsches Schriftstück,
ausschließlich aus Zeichen bestehend. Mal schauen wie die das dann in
Ingolstadt finden :)
Es wird und wird einfach nicht langweilig hier
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